Bio fängt beim Saatgut an
Der Ausgangspunkt unserer Gemüsesamenproduktion ist jeweils in Rheinau, auf dem Land des ehemaligen Klosters. Die Saatgut- und Zuchtkulturen werden nach den Prinzipien der biologisch-dynamischen Landwirtschaft angebaut und fügen sich ein in die Fruchtfolge des landwirtschaftlichen Partnerbetriebes Gut Rheinau.
Pflanzen widerspiegeln die Lebens- und Wachstumsbedingungen, welche ihre Umwelt bietet. Die biologisch-dynamische Anbaumethode hat dabei eine ausgleichende Wirkung.
Die meisten unserer Sorten werden regelmässig in Rheinau vermehrt, um ihre Erhaltung und Anpassung an unser zentraleuropäisches Klima sicherzustellen (> Erhaltungszüchtung). Hinzu kommen einige empfindliche und anspruchsvolle Kulturen, die eine besondere Sorgfalt erfordern (z.B. Blumen und Kulturen im Gewächshaus).
Die meisten Gemüsearten sind Fremdbefruchter, was heisst, dass sie für ihre Bestäubung auf anderen Pflanzen angewiesen sind. Damit auch beim Anbau von zwei verschieden Kohl- oder Chicorée-Sorten im gleichen Jahr die Sortenreinheit sichergestellt ist, isolieren wir die Kulturen im Blütestadium in Tunnels aus Insektenschutznetz. Für die Bestäubung sorgen Hummelvölker, die in den Tunnels aufgestellt werden.
Viele Gemüsearten sind zweijährige Pflanzen. So bilden zum Beispiel Karotten, Randen oder Lauch ihre Samen erst im zweiten Jahr. Die Überwinterung der nicht winterharten Samenträger erfordert eine besondere Aufmerksamkeit und Pflege. Für viele Sorten übernehmen wir deshalb in Rheinau diesen empfindlichen Arbeitsschritt. Im beginnenden Frühjahr liefern wir dann die Samenträger an unsere Vermehrer, die bereit zur Pflanzung für das zweite Kulturjahr stehen.